Hypnose und Ablenkung

Dienstag, 12. April 2016

serienmörder therapie

ich habe die intensität von netflix-serien (daredevil) erhöht, um von der schönheit dieser welt abzulenken. die serie ist die blutigste, die ich je gesehen habe, so an die 30 explizit zermantschte tote pro filmeinheit, dazu kommen noch folterszenen, psychische gewalt und intrigen. ich nenne das meine "serienmörder -therapie".

leider ist die serie so spannend, dass ich erst aufhöre, wenn ich netflix abmelde, was in 2 tagen der fall sein wird. (zur selbstrettung)

die bilder der serie treffen sich mit tiefsitzenden aggressiven schichten meiner persönlichkeit und ich spüre, wie sich das anfühlt (wie eine rußbedeckte oberfläche, die alles absorbiert).

wozu das ganze?

nun, es lenkt ab von meinem ziemlich langweiligen alltag. es ist ein mittel, mich in sicherer umgebung  exzessen ausliefern zu können. und es läßt etwas altes in mir, meine kriegernatur, durchscheinen. ich lerne, neutral zu bleiben, was immer an lärm vom massenbewußtsein zu mir durchdringt ( ist der lärmpegel nicht auch ohne induziertem lärm schon hoch genug??)

wie sehr muss ich mich lieben, um auch meine rußige seite an die oberfläche zu lassen? ja, sehr. ich weiß, sie regiert nicht mein leben, ich lasse sie nur zu, um auch sie zu spüren. dazu helfen mir filme. und ich liebe superheldenfilme.

das mit dem vielen blut scheint eine zeitqualität zu sein, auch der heilige gral der auferstehung fühlt sich blutig an. viele blutige sachen kommen an die oberfläche, alles wird explizit dargestellt, einfach weil es keine geheimnisse mehr geben kann und viele menschen sehnen sich zurück in eine zeit, in der noch alles in Ordnung (=versteckt) war. sie drehen sich angeekelt weg oder stecken den kopf in den sand.

ich verlasse auch meine blutlinie, die dna meiner vorfahren und gehe in meinen eigenen körper, das scheucht auch alte teile von mir auf (nicht nur meine verwandten).

die wahrheit ist ohnehin dazwischen, in der stille zwischen den bildern und der musik. so laut kann es gar nicht sein, dass ich nicht die stille dazwischen erkennen kann. warum nicht beides gleichzeitig erfahren?

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